Der Goldfisch

Unseren Gastraum ziert eine Reproduktion von Paul Klee: “Der Goldfisch (Der goldene Fisch)”, 1925. Das Original, Ölfarbe und Aquarell auf Papier auf Karton, 49,6 x 69,2 cm, hängt in der Hamburger Kunsthalle.

Reproduktion Textildruck, rückseitig beleuchtet: Beisert & Hinz Göttingen XXL Digitalprint © bpk Bildagentur für Kunst, Kultur und Geschichte | Elke Walford | August 2012

Paul Klee (1879-1940) Biografie

Paul Klee wird am 18.12.1879 in Münchenbuchsee bei Bern geboren. 1912 schließt er sich dem “Blauen Reiter” an und wird 1922 als Lehrer an das Bauhaus zuerst in Weimar, danach in Dessau berufen. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme verlässt er 1933 Deutschland und zieht nach Bern. Er stirbt nach langer Krankheit am 29.6.1940 in Muralto bei Locarno.

Der Goldfisch
Das Werk geht zurück auf zwei eigene Kinderzeichnungen einer Forelle und eines Barsches, die Klee als Zehnjähriger angefertigt hatte. Empathisch sich in das Kind einfühlend, das er einmal selber war, will Klee in diese innere Welt nochmals vordringen, um sich die authentische Erfahrung als Künstler fruchtbar zu machen. In diesem Zusammenhang verdeutlicht der Goldfisch – als das Zentrum der Welt, auf das sich die kleineren roten und violetten Fische und Wasserpflanzen wie als Rahmen beziehen – chiffrenartig den gesunden, kindlichen Narzissmus. Dieser wirkt als Triebfeder für den psychischen Reifeprozess und als Äquivalent für den eigenen künstlerischen Ausdruckswillen, der die innere wie auch äußere Wirklichkeit des Menschen bildnerisch vermittelt.

Wahrnehmungstext von Garda Alexander
Quelle: http://www.tierundkunst.org/kuenstler/paul_klee

Das Grab des Tauchers

kunst-springer

Eineinhalb Kilometer südlich von Paestum, dort, wo heute die Ortschaft Tempa del Prete liegt, hat man in der Antike eine Nekropole angelegt und von 6. bis zum 4. Jahrhundert v. Chr. die Toten bestattet. Hier entdeckte man im Juni 1968 ein Grab, das weltberühmt werden sollte, die „Tomba del Tuffatore“. Ihren Ursprung datiert man auf etwa 480 v. Chr..

Die Gräber, die man um Paestum gefunden hat, sind in der Regel Kastengräber; Seitenwände und Abdeckung bestehen aus Kalksteinplatten, reich verziert mit antiken Malereien. Die Bilder wurden in Fresko-Technik aufgetragen, an der zum Inneren des Grabs gewandten Seite der Platten.

Im Grab des Tauchers ist auf den längeren Wandstücken ein Gelage dargestellt, das Bild zeigt zehn liegende männliche Personen. Ähnliche Darstellungen finden sich häufig auf attischer Keramik aus dem 5. Jahrhundert, seltener auch auf ionischer und kleinasiatischer Keramik, berühmt sind sie vor allem durch etruskische Grabmalereien  geworden. Doch das Bild, das jene Deckplatte schmückt, das Bild von dem nackten Jüngling, der sich in die Fluten eines Flusses stürzt, ist und bleibt das berühmteste dieser Art. Gräber, die man zur selben Zeit mit etruskischen Malereien dekorierte, waren große, mit Fresken bemalte Kammern, die die Lebenden besuchen konnten; aber bei diesem Grab ist es anders: Die schmückende Malerei ist nach innen gerichtet, also einzig dem Verstorbenen gewidmet. Über die Bedeutung des Gemäldes an der Deckplatte, des wichtigsten im Grab, haben sich Viele Gedanken gemacht. Die glaubwürdigste Hypothese besagt, das Bild ohne jeden realistischen Bezug zur irdischen Existenz des Bestatteten stelle symbolisch den Übergang dar vom Leben zum Tod: die Säulen versinnbildlichten die Grenze der irdischen Welt, während man den Wasserspiegel mit dem Fluß gleichsetzen könne, der den Toten ins Jenseits trägt. Die Malerei im Grab des Tauchers ist nicht allein deshalb von so hohem Wert, weil sie die einzige ihrer Art darstellt; sie veranschaulicht auch die Bedeutung des Wassers in der Symbologie der Antike; Gleiches wird im Übrigen auch dadurch deutlich, daß sich an den Kultstätten häufig Wasserbecken unterschiedlicher Größe und Beschaffenheit befinden, die den Reinigungsriten zugedacht sind.

Als man (1968) das Grab des Tauchers gefunden hatte, war von der „Entdeckung der großen griechischen Malerei“ die Rede. Tatsächlich aber sehen wir uns mit größerer Wahrscheinlichkeit einem Produkt aus einer griechischen Kolonie in Italien gegenüber, wie der Vergleich mit kampanischer Keramik aus derselben Epoche ersichtlich macht. Doch der Fund von Malereien aus einer so frühen Zeit (man schätzt, daß sie um 480 v. Chr. entstanden) war zweifellos von fundamentaler Bedeutung, was Erkenntnisse über die griechische Malerei jener Epoche betrifft; sie ist – von der Vasenmalerei abgesehen – quasi unbekanntes Terrain.

(Quelle: agriturismoseliano.it)